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Peiner Allgemeine Zeitung vom 20.07.2001

Handball-Spätzünder will noch ein Jahr mitspielen

Zu einem Zeitpunkt, an dem viele Sportler ihre Karriere endgültig beenden, fing die Handball-Laufbahn von Adolf Gückel erst an. Mit 45 Jahren fand er den Weg zu seiner jetzigen Sportart, dem Handballspiel. Zu seinem gestrigen 65-jährigen Geburtstag waren viele Gratulanten erschienen, darunter natürlich auch die Herrenmannschaft des WSV Wendesse, für die er noch immer aktiv ist.

„Für die nächste Saison habe ich noch einmal zugesagt", sagt Adolf Gückel. Er würde seine Versprechen nur noch für eine Spielzeit geben. „Man weiß nämlich nie, was in einem Jahr gesundheitlich mit einem alles passieren kann", sagt der Wendesser Handball-Oldie. Rein zufällig oder soll man doch besser sagen notgedrungen, vollzog er einen Sportartenwechsel. Bis zu seinem 27. Lebenjahr hatte er Fußball in Stederdorf gespielt. „Doch damals haben wir gerade gebaut und ich bin häufig zum Fußball gegangen, während die restlichen Personen weitergearbeitet haben", berichtet Gückel. Auf Dauer hätte ihn dieser Zustand nicht gefallen und er zog sich vom Fußballsport zurück.

Doch ganz gab er das Spiel mit dem runden Leder nicht auf, denn in Betriebssportmannschaften war er weiterhin aktiv. Auch eine Fußball-E-Jugend-Mannschaft in Edemissen betreute er fünf Jahre lang. „Das hat riesig Spaß gemacht", erinnert sich Gückel, der immer alle Übungen vor- und mitgemacht hat.

Die Umstellung zum Handball sei ihm anfangs etwas schwer gefallen, erinnert er sich. Schelligkeit und Wurfkraft seien keine Probleme für ihn gewesen, aber die Schrittregel und das Übertreten der Kreisumrandung hingegen schon, hätten ihn manchmal zur Verzweiflung gebracht. „Bei einem Spiel in Hohenhameln war ich am Kreis eingesetzt, erhielt den Ball und wollte auf das gegnerische Tor werfen", erinnert sich Gückel. Doch er übertrat, die Schiedsrichter pfiffen ab und weil ich den Ball mit aller Wucht neben das Tor geworfen hatte, erhielt ich eine Zwei-Minuten-Strafe, so Gückel.

Hinausstellungen seien für ihn aber eher ungewöhnlich. Er legt bis zum heutigen Tage großen Wert auf Fairness, obwohl ein guter körperlicher Einsatz zum Handballspiel dazugehören würde. Den Wendesser stört es nicht, dass er dabei überwiegend gegen deutlich jüngere Konkurrenz antreten muss. „Handball ist ein Spiel und wenn der Gegner besser besetzt und uns überlegen ist, kann man auch bei einer Niederlage nicht klagen. Die wichtigste Zielsetzung muss aber immer sein, dass man alles gegeben ha t", sagt Adolf Gückel, der als Rückraumspieler fungiert.

Um seine Tore zu erzielen, braucht er dabei keine Sprungwürfe mehr. Warum nicht? „Ganz einfach. Weil ich gute Trickwürfe auf Lager habe, die allseits gefürchtet werden", sagt der Senior, der keine Lieblingsmannschaft in der Bundesliga hat. „Ich halte es hier genau so wie beim Fußball", klärt er auf. Er möchte eine gutklassige und torreiche Partie sehen. Dann wäre es ihm egal, wer gewinnt. Nein, ganz doch nicht. „Der Bessere möge natürlich gewinnen", ergänzt er.

Neben dem Handballsport hält ihn die täglich durchgeführte Wanderung fit. „Bis zu acht Kilometer gehe ich meistens am Nachmittag", berichet Gückel. Häufig fährt er auch mit dem Fahrrad nach Edemissen, um kleine Besorgungen zu erledigen. „Wichtig ist einfach, dass man in Bewegung bleibt", sagt Adolf Gückel abschließend.

Hartmut Butt, Kreis Peine, 20.07.2001 21:00 Uhr